Unter der
Federführung der MTS Neuchâtel SA wird auf dem Industriegelände Bözingenfeld in
Biel eine in zwei Bereiche aufgeteilte Baugrube erstellt. Einen bedeutenden
Beitrag leistet dabei der Spezialtiefbau der Marti AG Bern, unter anderem durch
die technische Leitung. Das Baufeld mit einer Gesamtgrösse von ca. 1.2 Hektaren
wurde zur Optimierung des Bauablaufes zweigeteilt.
Für die
Baugrubenumschliessung wurden verschiedene Systeme gewählt. In erster Linie
kommen Spundwände zum Einsatz. Entlang eines bestehenden Gebäudes wurde eine
überschnittene Pfahlwand mit einem minimalen Abstand von 1.6 m zur grossflächigen
Glasfassade erstellt. Eine Besonderheit stellt die Abtrennung der abgestuften
Baugruben mit einer offenen Pfahlwand kombiniert mit Jettingsäulen dar.
Bedingt durch
die stark sensible Produktionsstätte, ist den Emissionen, insbesondere den
Erschütterungen, besondere Beachtung zu schenken.
Eine grosse
Herausforderung stellt der Baugrund dar. Wenig verfestigte feinkörnige Ablagerungen
bestimmen massgeblich die Geologie. Diese Sedimente werden lediglich durch eine
grundwasserführende Schotterschicht unterbrochen. Eine Grundwasserhaltung mit
Filterbrunnen und einer umfassenden Überwachung wurden eingerichtet. Letztere
dient vor allem dazu, eine mögliche Beeinträchtigung der nahe gelegenen
Fassungen zur Wärmegewinnung und der Trinkwassernutzung frühzeitig zu erkennen
und Massnahmen einleiten zu können.
Nach der
Übergabe der ersten Etappe im Sommer 2020 konzentrieren sich die laufenden
Tätigkeiten auf die Abteufung der zweiten Baugrube. Nachdem der oberste Bereich
mit einer Verankerung gestützt wird, kommt nun das Marti Spriesssystem zum
Einsatz. Mit dem fortschreitenden Aushub werden Longarinen, Knickhalterungen
sowie Spriesse eingebaut. Eine umfassende Spriesskraftüberwachung dient zur
Kontrolle der effektiven Verhältnisse in Gegenüberstellung zu den berechneten
Modellen. Ziel ist es die zweite Etappe der Baugrube im April 2021 übergeben zu
können.
Bereits in der
Projektierungsphase konnte die ARGE mit ihrem umfassenden Wissen einen
wesentlichen Beitrag zur Auslegung der Baugrube und zur Bestimmung der
Baumethoden leisten. Dank der engen Zusammenarbeit aller Beteiligten, können
nun während der Realisierung die vielzähligen räumlichen und zeitlichen
Schnittstellen gehandhabt werden.
Mit der
Umsetzung der bisherigen komplexen Arbeiten erwies sich der gewählte Weg vom
Entwurf bis zur Ausführung aller Projektschritte als der angemessene. Dies, um
ein für den Bauherrn terminlich und wirtschaftlich optimiertes Projekt
realisieren zu können.