Die ersten Vorarbeiten für das Grossprojekt Gesamterneuerung N8 erfolgten bereits im Herbst 2020. Im Januar 2021 konnte die ARGE Brienzersee mit den Hauptarbeiten beginnen. Auf einer Länge von 14 Kilometern werden in den kommenden Jahren insgesamt 38 Kunstbauten (Lehnen-Viadukte, Brücken und Felsmauern), 3 Tunnel, die BSA-Anlagen und diverse Stützmauern erneuert. Weiter werden der Deckbelag auf den offenen Trassee Abschnitten ersetzt, zusätzliche Standspuren und Nothaltebuchten erstellt, die Entwässerung saniert und Zäune sowie Fahrzeugrückhaltesysteme erneuert. Die Arbeiten müssen grösstenteils nachts ausgeführt werden, damit die wichtige Verkehrsachse tagsüber möglichst wenig beeinträchtigt wird.
Aktuell sind die Betonarbeiten der Stützmauer an der Standspur abgeschlossen. Die Sanierung der Tunnel, Brücken und Kunstbauten erfolgt seit März etappenweise. Die Arbeiten auf den Trassees begannen im Februar und sind nun, in den Sommermonaten, in vollem Gang.
Die Nachtarbeit ist eine der besonderen Herausforderungen während des Projekts. In den Tunnels Sengg, Chüebalm und Giessbach kann ausschliesslich nachts gearbeitet werden. Das bedingt, dass die gesamte Infrastruktur am Abend vom Installationsplatz zu den Tunnels gefahren und frühmorgens wieder weggeräumt wird. Die Logistikschnittstellen Tag / Nacht wie auch die verschiedenen Arbeiten müssen exakt aufeinander koordiniert werden. Laufende Umplanungen und Projektänderungen von Seiten der Bauherrschaft beeinflussen die Ablaufplanung stetig und erhöhen die Komplexität in der Koordination.
Um die Wege über die 14 Kilometer lange Baustelle kurz zu halten, wurden vier Installationsplätze eingerichtet. Auf dem Rastplatz «Glooten» befindet sich der zentrale Installationsplatz mit den Büros der ARGE, der Bauleitung und der Bauherrschaft. Die ARGE Brienzersee besteht aus der Marti AG Bern, Marti AG Zürich, Marti AG Luzern und der Marti Tunnel AG.