Die seit Oktober 2015 laufenden Vorarbeiten sind getan. Logistik-, Installationsplatz und Baugruben sind erstellt. Nun geht es am Thuner Schlossberg an das sprichwörtlich Eingemachte. Die Mineure rücken mit schwerem Gerät an: Die für den Ausbruch verwendete Teilschnittmaschine vom Typ Eickhoff ET 480 gehört mit einem Gesamtgewicht von 130 Tonnen und einer Antriebsleistung von 300 kW zu den grössten und leistungsfähigsten ihrer Art. Unter den Augen des Thuner Stadtpräsidenten Raphael Lanz und rund hundert weiteren anwesenden Personen, wurden mit diesem Koloss im Rahmen der Anfräsfeier am 4. Februar die ersten Kubikmeter Gestein abgetragen. Im Verhältnis zu anderen Ausbruchmethoden (wie etwa dem Sprengvortrieb) ist das Verfahren mit einer Teilschnittmaschine vergleichsweise schonend, Lärm- und Schmutzemissionen im Umfeld der Baustelle fallen entsprechend geringer aus. Die Ausbrucharbeiten erstrecken sich bis ins Frühjahr 2017. Das gesamte Ausbruchvolumen beträgt rund 55'000 Kubikmeter.
Der Sicherheit kommt dabei allzeit höchste Priorität zu. Nach jeder Ausbruchetappe wird der Fels mit Spritzbeton und Felsankern gesichert. Zudem werden die Arbeiten permanent geodätisch überwacht. Somit würde jede noch so kleine Veränderung im Perimeterbereich sofort erfasst und angezeigt werden, sodass im Falle eines ungewöhnlichen Ereignisses unverzüglich reagiert werden könnte.
Den umfangreichen Massnahmen zum Trotz: Eine Anfräsfeier ohne Segnung der heiligen Barbara, Schutzpatronin der Bergleute, ist undenkbar. Wie es die Tradition vorgibt, wurde die Figur in einer Grotte beim Tunneleingang aufgestellt und soll den Arbeitern im Thuner Schlossberg Zuversicht und Glück vermitteln.
Bilder: Patric Spahni, Thun